Komm in den Wald

Du willst in den Wald kommen?

Hier sind wichtige Informationen gesammelt, wenn man in den Wald kommen will. Wenn du noch Fragen hast, dann nimm gerne mit uns Kontakt auf. Hier findest du WegBESCHreibungen für die Anreise.

Falls du Material-Spenden mitbringen möchtest, dann guck doch bitte hier vorbei. Dort steht welche Material-Spenden wir brauchen und welche nicht.

Wer kann kommen?

ALLE Menschen können vorbei kommen. Egal, ob für ein paar Stunden, oder für eine längere Zeit. Es ist nicht wichtig, ob du schon Erfahrungen hast. Menschen in der Waldbesetzung können dir alles zeigen und erklären.

Spielregeln für gutes Miteinender in der Gruppe und mit dem Wald

Weil wir den Wald schützen wollen und uns eine gute Gemeinschaft wünschen, gibt es einige Spielregeln. Das sind Vereinbarungen an die sich alle Menschen im Wald halten. Leider gibt es diesen Text aktuell nur in schwerer Sprache:

 
 
Wir verstehen uns als Gast im Wald. Aktuell sind wir die größte Belastung für den Wald. Wir verdichten Boden, belasten Bäume und bringen Lärm und Licht in den Wald.

Unser Autonomieverständnis steht an zweiter Stelle, der Schutz des Waldes vor weiterer Belastung an erster. Um den Wald zu schützen machen wir kein offenes Feuer. Wir bleiben auf den Wegen und wollen nicht in weitere Teile des Waldes vordringen solange eine Rodung des Waldes nicht zeitnah zu erwarten ist.

Wenn wir rauchen, aschen wir nicht auf den Boden, sondern nur in Aschengläser mit Deckel.

Wir wollen eine Gruppe sein, die gemeinschaftlich autonom ist und kein zerstreuter Haufen, in dem alle für sich selbst autonom sind. Das meint die Absprache und Übernahme von anfallender Repro- und Care-Arbeit*. Sowie Gespräche über gewisse Standards und Bedürfnisse (z.B. Sicherheit, Hygiene, Waldschutz, Ordnung, Covid-19,…). Und heißt nicht dass Menschen nicht autonom sein dürfen in Dingen, die nur sie selbst betreffen.

Tabakkonsum, aber auch der anderer Drogen wird nur in Absprache mit den umstehenden Mitmenschen konsumiert und Bedürfnisse wie Abstand oder Konsum außer Sicht- und Riechweite werden geachtet.

Für Menschen die uns besuchen, Anwohnende und Neuankommende wollen wir einladend, offen und ehrlich sein. Es ist okay keine Kapazitäten für ein Gespräch zu haben, aber dies sollte freundlich kommuniziert werden. Es ist uns wichtig, dass sich (neue) Menschen im Besch willkommen fühlen.

Die Besetzung soll ein schöner Ort bleiben. Deshalb hinterlassen die Besetzung und einzelne Strukturen nicht unordentlicher oder instabiler als wir sie vorgefunden haben. Wir geben uns Mühe Bauprojekte so zu bauen, dass sie längerfristig stabil und vor allem sicher sind! Wir wollen mit offenen Augen durch die Besetzung gehen und problematische Stellen (z.B. Schimmel, Nässe, Mäuse) verbessern. Wir lassen keinen Müll, Baumaterial oder Lebensmittel liegen und sammeln diese auch auf, wenn die Müll-Stellen nicht selbst verursacht worden sind. Wenn diese Müll-Stellen ein größeres Ausmaß annehmen, sollte die Aufgabe nicht an einer Person hängen bleiben, sondern im Plenum angesprochen und verteilt werden. 

Wir nutzen Spendengeld nur für kommunale Interessen wie z.B. Lebensmittel oder Seile. Spendengeld wird nicht für Drogen (auch kein Tabak oder Alkohol) genutzt.

Repro-Arbeit steht für Reproduktion und meint alle Tätigkeiten, die zum Erhalt der Gemeinschaft und dem Bauen nötig sind wie etwa kochen, spülen, aufräumen, etc. Care-Arbeit heißt übersetzt sich kümmern und meint die Zeit, die man sich nimmt um für andere Menschen da zu sein.

 

Unser aktueller konkreter Vorsatz für einen rücksichtsvollen Umgang mit dem Wald

Wir brauchen eine öffentliche Zustimmung und Argumentation für unsere Besetzung.

Wenn wir zu wenige Gründe für die Besetzung sagen können, verlieren wir wichtige Unterstützung in der Gesellschaft.

Gerade sind unsere Gründe:

  • Wachehalten (Wir beobachten die politische und ökologische Situation dieses Waldes und informieren darüber.)
  • Wissensbildung (Wir wollen aktivistisches Bewusstsein und aktivistische Fähigkeiten stärken.)
  • Politischer Organisierungsraum (Wir wollen von hier das politische Geschehen beeinflussen.)

Keine dieser Aktivitäten hilft dem Wald, in dem wir Raum einnehmen.

Weil wir dem Wald nicht helfen, ist es extrem wichtig, dass wir ihm nicht schaden.

Gesunder Wald ist ein wichtiger Lebensraum für Menschen und Tiere.

Der Klimawandel und das wirtschaftliches Wachstum vernichten schon heute viel zu viel gesunden Wald.

Deswegen muss dieser Wald gesund bleiben.

Am Wichtigsten ist, dass wir kein Risiko mit Feuer eingehen, weil ein Brand das Ende vom Wald und von der Besetzung sein kann.

Diese Sachen passieren und sind schädlich für den Wald:

  • Bodenverdichtung (Wenn oft über Waldboden gelaufen wird, wird aus dem lebendigem schwammähnlichen Aufbau ein dichter unbelebter Bereich. Das schadet sogar den großen Bäumen, weil Teile ihrer Wurzeln nicht mehr funktionieren.)
  • Bodenaustrocknung (Eine große dichte Plattform trocknet den Boden darunter aus.)
  • Baumschaden (Baumhäuser, die schlecht aufgehangen sind, schaden der Rinde des Baumes. Der Baum kann dann faul werden und sterben.)

Hierrauf wollen wir uns einigen, um das in Zukunft zu vermeiden:

  • Es muss IMMER auf den markierten Wegen gelaufen werden. (Auch beim Pinkeln, oder wenn sich zwei Menschen entgegen kommen. Nur wenn Sachen neben den Weg gefallen sind, dürfen sie vorsichtig geholt werden. Das darf aber nicht oft passieren.)
  • Es dürfen keine neuen Wege getrampelt werden. (Auch nicht ganz kurze Wege. Es können aber schmale Holzstege über unberührten Boden gebaut werden. Die Stege sollen aber nur an Stützpunkten auf dem Boden aufliegen.)
  • Stellen, wo Besucher oft neben den Weg treten, werden mit einem Zaun abgesperrt.
  • Wir wollen möglichst bisherige Wege zu Stegen umbauen. (Aber auch nicht so bauen, dass uns ältere Menschen nicht mehr besuchen kommen können.)
  • Neue Plattformen sollen mindestens doppelt so hoch aufgehängt werden, wie sie breit sind. (Dann sorgt der Seitenwind (hoffentlich) dafür, dass der Boden noch Regen abbekommt.)

Diese Sachen haben Menschen schon ausprobiert und es hat nicht funktioniert:

  • Anstatt dem Steg eine Traverse oder Hängebrücke zu bauen, ist zu unsicher für den Materialtransport. (Dann muss man doch wieder sehr oft über den Boden gehen.)
  • Wenn eine Fläche schon zertreten ist, muss sie mit einem Zaun abgesperrt werden, sonst wird sie immer weiter betreten. (Hier reicht keine Randmarkierung.)
 

Über das Leben im Wald

Hier ein paar Beispiele für Infrastruktur die es im Wald gibt:

  • Schlafplätze in unterschiedlichen Höhen, die zum Großteil ohne Kletterkentnisse erreichbar sind und zum Teil auch mit Matrazen bestückt sind
  • Bei Sonnenschein können Handys aufgeladen werden, denn wir haben eine kleine Solaranlage
  • Unser Waldhandy ist mit Freefunk ausgestattet, sodass wir WLAN im Wald haben
  • Es gibt eine gut ausgestattete Küche und eine Spülstraße (für Geschirr)
  • Ein Kompost-Klo (zum sitzen)
  • Einen etwas ruhigeren Ort und einen Hauptbereich, wo sich die meisten Menschen aufhalten
  • Jede Menge Werkzeug und unterschiedlich viel Baumaterial

Hier ein paar Beispiele für Aufgaben, die es im Wald gibt:

  • Eine gute Zeit haben
  • Kochen
  • Spülen und Aufräumen
  • Baumaterial und Lebensmittel organisieren
  • Feuerholz sammeln und hacken
  • Anderen Menschen zuhören
  • Auf sich selber achten
  • Neue Menschen willkommen heißen und einbinden
  • Wissen teilen
  • Strukturen bauen (zum Beispiel Baumhäuser)
  • Lernen
  • Kontakt zu der Presse
  • Social Media Kanäle bespielen

–  Alle Aufgaben sind wichtig.
– Es sollen sich viele Menschen in der Waldbesetzung wohl fühlen, deswegen teilen wir Aufgaben auf.
– Alle können selber entscheiden, wie viel sie machen. Es  müssen nicht alle gleich viel machen.
– Pausen zu machen ist sehr wichtig.
– Mit den verschiedenen Aufgaben wechseln wir uns ab.
– Wir lernen voneinander und miteinander
– Es ist okay, Fehler zu machen